Stammeshistorie

Die ersten Pfadfinder in Rüthen

Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) Rüthen blickt momentan auf insgesamt 70 Jahre Stammes Geschichte zurück. In einer Zeit raschen technischen Fortschritts und sich wandelnder Gesellschaftsstrukturen und Wertevorstellungen haben auch die Pfadfinder in Rüthen im einem Prozess ständiger Veränderungen immer wieder neue Inhalte, Methoden und Strukturen erlebt. Dabei haben sie sich nicht nur der Zeit angepasst, sondern den jeweiligen Zeitgeist und das gessellschaftliche Leben in Rüthen aktiv mitgestaltet. So ist seit den Anfängen 1948 bis heute ein lebendiger Stamm gewachsen, der mit rund 100 aktiven Mitgliedern in den Altersstufen vom Wölfling über die Jungpfadfinder (Juffis) und die Pfadfinderstufe bis hin zu den Rovern und der Leiterrunde heute der größte Träger kirchlicher Jugendarbeit in Rüthen ist und mit seinen Angeboten und Aktionen die Kinder und Jugendlichen erreicht. Vor diesem Hintergrund ist ein Blick zurück in die Geschichte und auf rund 75 Jahre Pfadfinderarbeit und Rüthen besonders interressant. 2018 hat der DPSG-Stamm Graf Folke Bernadotte sein 70jähriges Jübiläum gefeiert. Dabei gab es aber schon rund ein Jahrzehnt früher Pfadfinder in Rüthen. In einem Nachrichtenblatt der Pfadfinder, den „St. Georgspfadfindern“, wurde bereits im Dezember 1932 ein Stamm in Rüthen erwähnt. Doch bereits im darauffolgenden Jahr wurde die Pfadfinderschaft von dem NS-Regime verboten. (Zahlen von 2018)

Die Gründung

Gut drei Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges kamen heimatvertriebene Jungen aus Breslau über Recklinghausen in das Internat St. Canisius nach Rüthen. Aus ihren Reihen gründeten sich die Pfadfinder in der Bergstadt neu und legten damit den Grundstein für den heutigen Stamm Graf Folke Bernadotte. Dr. Paulus Tillmann, Leiter des Internats, war Gründer und erster Kurat des Stammes, nachdem er schon vor der Vertreibung in Breslau pfadfinderisch aktiv war. Der erste „Stammesführer“ war mit Ulrich König ein Internatsschüler. Als weitere Mitglieder in den ersten beiden Sippen sind bis heute die Namen von Siegfried Wittwer, Robert German, Hans Fechler, Norbert Lebok, Willi Bublak, Reimund Frenzel, Günther Kohlmann und Erhard Reinkober in dem Archiv der Pfadfinder verzeichent. Ein wichtiges Ziel war seinerzeit das Gefühl von Bindung, Zusammenhalt und Freundschaft – Inhalte, die in der integrativen Pfadfinderarbeit bis heute wichtiges Gedankengut in der DPSG sind. Die heimatvertriebenen Internatsschüler 1948 – die Computer- und Handy-Generation junger Menschen heute: das Leben als Pfadfinder führt – ohne Klischees oder pädagogische Floskeln an dieser Stelle überstrapazieren zu wollen – aus der Isolation und fördert das Miteinander und die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu aktiven, selbstbewussten und demokratiefähigen Mitgliedern der Gesellschaft.